Der junge Berliner, über den außer seinem Namen keine biografischen Daten vorliegen, hinterlässt zwei schöne, eng in Kurrent beschriebene Tagebücher: eine rote Kladde in Samt und eine grüne Kladde mit geprägtem Goldmuster. In gepflegter Sprache beschreibt er seine Tagesabläufe, Erlebnisse, Begegnungen. Hauptbezugsperson ist der Vater, die Mutter ist verstorben. Die Familie pflegt verwandtschaftliche und freundschaftliche Kontakte. Aktivitäten sind Museumsbesuche, Ausflüge in und um Berlin, Tiergarten, Grunewald, Wusterhausen und Buckow in der Märkischen Schweiz (beide BB) sowie Schlittschuhfahren auf dem Kanal. Im April 1890 wird er eingesegnet, im Frühjahr 1894 beginnt das letzte Semester seines Schulbesuchs. Zu Jahresende blickt er voll Dankbarkeit zurück, dass Gott die Familie gesund und wohlbehalten durch das Jahr geführt hat.