„Gott segne den Anfang – Beglücke den Fortgang – Erfreue das Ende.“ So beginnt der Autor sein in schöner Kurrentschrift verfasstes Tagebuch. Er gehört der Brüdergemeinde an, ist sehr gläubig und möchte gegen den Willen seines Vaters Missionar werden: Gebete, Losungen und Selbstreflexionen machen den größten Teil seiner Eintragungen aus. Mit 20 Jahren verlässt er als „reisender Handwerksbursche“ Halle auf der „Suche nach passenden Conditionen“. Die lange Reise, u. a. bis Duisburg und Elberfeld mit wechselnden Stellen sowie seine Rückreise zu den Eltern nach Züllichau (Sulechów, PL) in den Jahren 1865/66 sind gut dokumentiert. Im September 1867 heiratet er. In den folgenden Jahren bis 1885 werden die Einträge kürzer und weniger. Sie konzentrieren sich auf die Geburten und Taufen seiner sieben Kinder, von denen sechs überleben, auf seine Geburtstage, sowie auf die täglichen Sorgen. Die Gebete bleiben, ihr Inhalt ändert sich.