„So habe ich denn schon mein drittes Tagebuch vollbracht und nehme dankend und froh von ihm Abschied. Alle frohen, alle trüben Stunden, die es enthält bleiben mir und wenn ich so blättere finde ich, daß der glücklichen ja so viele sind. Ich möchte dieses Tagebuch das Buch Martha nennen, denn es enthält die seligsten Stunden, die ich mit der Theuren verlebt‘. Man trifft sich, man lernt sich kennen, man liebt sich – man muß sich trennen!“ Hinter diesen letzten Sätzen im Tagebuch einer Unbekannten verbirgt sich die Liebesgeschichte zweier Frauen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das in Kurrent verfasste Selbstzeugnis befand sich im Schlesischen Museum in Görlitz und wurde an das Literaturarchiv Marbach gegeben, das es 2021 dem DTA schenkt. Zur Erschließung ist eine Transkription erforderlich.