Die dramatischen Ereignisse zur Jahreswende 1918/19 bedeuten für die Autorin das Ende eines Lebensabschnittes, in dem sie alles verliert: ihre Wohnung, ihr Hab und Gut, ihren Ehemann und ihre Heimat Bockenhof (Puka Estland). Die bislang so ruhigen Esten schließen sich den vorrückenden Roten an und wüten gegen die Deutschen. Ihr Ehemann, Pfarrer der Gemeinde, wird am 30. Dezember bei einer Hausdurchsuchung verhaftet und wenige Tage später auf dem Eis des Embachs zusammen mit seinen beiden Brüdern erschossen. Seine Leiche wird nie gefunden. Im Mai 1919 reist sie über Reval nach Dresden aus. „Damit beginnt nun der zweite Abschnitt meines Lebens. Viel Kummer und Enttäuschungen habe ich auch hier erfahren müssen, aber mit Gottes Hilfe ließen sie sich überwinden und ich kann nicht dankbar genug sein, dass es mir, umgeben von der Liebe meiner Kinder, auf meine alten Tage noch so gut geht“, schreibt sie im Rückblick.