Tagebücher 1963–1966 Briefe 1968–1998 Erinnerungen 1962–2015 Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann absolviert der in Stuttgart aufgewachsene 26-Jährige ein „diakonisches Jahr“ im Evangelischen Johannesstift Berlin-Spandau. In einem Heim für „schwer erziehbare Jungen“ (Haus Jungborn) betreut er Jugendliche; in seiner Freizeit erkundet er die geteilte Stadt, besucht Kulturveranstaltungen und sammelt Eindrücke, z.B. vom Besuch Robert Kennedys. Von 1963 bis 1965 arbeitet Helmut R. als Sozialarbeiter für die Greeley Presbyterian Church in St. Louis, Missouri / USA und lernt das „andere Amerika“ kennen: das Amerika der Armut und der Rassendiskriminierung. Er betreut Jugendgruppen in einem vorwiegend von Schwarzen bewohnten Stadtviertel und entdeckt so die Lebenswirklichkeit der afroamerikanischen Bevölkerung. In seinen Aufzeichnungen, die auch Reiseberichte (Texas, Mexiko, Hawaii) enthalten, schildert er seine Beobachtungen zu kulturellen und habituellen Unterschieden von Deutschen und Amerikanern und fertigt eine Liste: „Was in USA anders ist.“ Im Oktober 1965 verabschiedet er sich von St. Louis und bricht zu einer sechsmonatigen Asienreise auf. Die Asienreise im Jahr 1966 führt ihn nach Malaysia, Thailand, Indien, Nepal, Tibet, Afghanistan und in den Iran. Seine Anlaufstellen sind oft christliche Gemeinschaften, die ihm Kontakte zu Einheimischen vermitteln. Das dritte Tagebuch Weltreise schildert Begegnungen und Reiseeindrücke, die er im Iran, Irak in Syrien und Israel gesammelt hat. Ausgrabungsstätten, die orientalische Baukunst und religiöse Pilgerstätten beeindrucken den jungen Mann, der mit Abstechern in die Türkei und nach Griechenland, im April 1966 in Wien landet und von dort in die USA zurückkehrt. Von 1967 bis 1990 arbeitet Helmut R. für den Weltkirchenrat in Genf. Unter dem Titel Milchpulver oder Munition? Erinnerungen an ein bewegtes Leben schreibt er seine Erinnerungen.