Die sorgfältig edierte Ausgabe der Kriegserinnerungen von Ulrich S. erfolgte durch den Enkel, der damit die Erlebnisse des Großvaters im Ersten Weltkrieg den Nachkommen zugänglich macht. Im ersten Teil berichten die Aufzeichnungen von der Zeit 1914 bis 1917 und beschreiben das Kriegsgeschäft des höheren Militärbeamten, in seinem Zivilberuf Richter und Notar in Hamburg, an der West- und Ostfront, wo er vor allem mit Verwaltungsaufgaben befasst ist. Als Oberkriegsgerichtsrat entscheidet er u. a. Desertionsfälle. Der zweite Teil enthält Gedanken zur politischen und militärischen Lage nach der Russischen Revolution, zu seiner neuen Stellung in Wilna (Vilnius/Litauen), Personenbeschreibungen und die Lagebeurteilung nach dem Waffenstillstand 1918 des mit dem Eisernen Kreuz dekorierten Generalstabsoffiziers. Neben zahlreichen Fotos aus dem Fotoalbum des Autors und Korrespondenzen mit seinen Angehörigen enthält der Band im Anhang Armeedokumente, darunter eine Beuteliste, Zeitungsausschnitte, Übersichten sowie Personen- und Ortsregister. Diese Erinnerungen sind ein herausragend aufbereitetes Dokument, in dem sich Zeitgeschichte verdichtet.