Der Autor weilt von 1904 bis 1912 in Chile (Südamerika) in dem Ort Valparaíso als Mitarbeiter einer Firma, die elektrische Anlagen wie Straßenbeleuchtung, Kabelnetze und Hausanschlüsse installiert. In seinen Briefen auf dünnem Schreibpapier berichtet er seinen Angehörigen in Deutschland sowohl von den Schwierigkeiten bei der Arbeit (Korruption und Diebstahl) als auch von seinen Freizeitvergnügungen (Ausritte in die Umgebung und Feierlichkeiten). Das Erdbeben von 1906, das fast seine ganze Arbeit bis dahin zunichtemacht, schildert er sehr anschaulich. Einen Besuch in der Hauptstadt Santiago de Chile beschreibt er am 22. November 1908 mit den abwertenden Worten: „langweilige Pappelalleen, brütende Hitze, kein Windzug, das Knarren der Ochsenkarren und Staub. Das ist etwa in kurzen Worten Santiago. “