„Tage im April. Bericht einer glücklichen Irrfahrt“ lautet der Titel des Tagebuchs eines 16-jährigen Schülers und Flakhelfers aus Halle über seine Rückkehr aus dem Krieg. In einem Schulheft schildert er seine Erlebnisse und schenkt diese Aufzeichnungen Weihnachten 1945 seinen Eltern. Jahrzehnte später überarbeitet der mittlerweile 40-Jährige das Tagebuch, in dem er das Geschehen ergänzt und zeitgeschichtlich einordnet. Textauszüge aus dem Tagebuch sind farblich gekennzeichnet und in den Begleittext eingebunden. Der junge Soldat bricht nach einem Lehrgang im April 1945 auf Rügen zu einer Kampfausbildung nach Sonthofen auf, irrt durch Bayern und die Oberpfalz, bis er am 17. April auf dem Rückweg nach Halle die Elbe überquert, während eine gewaltige Bomberstreitmacht der Amerikaner über den Osten Deutschlands fliegt. Der lakonische Ton, mit dem der junge Soldat in Lebensgefahr über den Horror berichtet, und detaillierte Zeichnungen, die das Geschehen festhalten, geben einen Eindruck von der Gefasstheit, mit denen der Autor den Ereignissen begegnet.