Der zu Beginn seiner Aufzeichnungen siebzehnjährige Pfarrerssohn aus Oberhessen studiert in Marburg Theologie und wird Mitglied des Corps Teutonia, was im Tagebuch ausführlich thematisiert wird („Poussieren und Saufen“). Die sozialen und politischen Spannungen im Vormärz lassen sich den Einträgen entnehmen. 1848 beendet er sein Studium und wird Lehrer im Hause eines Amtmanns, um dessen Tochter er wirbt. 1856 erhält er eine Pfarrstelle in Ersen/Lkr. Kassel und heiratet die umworbene Minna, mit der er fünf Kinder bekommt. Die von ihm erfolgreich betriebene Landwirtschaft sichert der Familie ein gutes Auskommen. Nach fast dreißigjähriger Pause setzt der Pensionär seine Aufzeichnungen mit einem Nachtrag fort und schreibt sich in Kassel ins neue Jahrhundert.