In seiner Niederschrift „Meine Osterreise 1945“, die er im Sommer desselben Jahres verfasst, schildert der in Schlesien geborene Jurist und Sachbearbeiter in einer Kriegsschäden-Abteilung seine aufregende Reise durch das zerstörte, in Auflösung befindliche Deutschland. Die Fahrt, die er mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln unternimmt, beginnt am Gründonnerstag 1945 in Chemnitz und endet Ostersonntag in Friesland, wo seine aus Schlesien geflüchtete Familie lebt. Dazwischen liegen aufreibende Stunden. Bombardierte Bahnhöfe, eingeschränkter Zugverkehr, Transportschwierigkeiten wegen seines Fahrrades, das ihm unterwegs gestohlen wird, Tieffliegerangriffe, zerstörte Brücken und Städte, kaputte Straßen, Züge, die beschossen werden, all diese Eindrücke und Erlebnisse verarbeitet er zu einem nüchternen Reisebericht, der auch stimmungsvolle Passagen enthält: „Mitten im Krieg, der jetzt schon in Deutschland tobte, konnte man in aller Ruhe und Beschaulichkeit radeln. “ 24 Stunden nach seiner Ankunft wird der Bahnverkehr eingestellt.