In sechs kleinen Oktavheften notiert der (Unter)-Lehrer (1893-1969) in winziger Schrift seine Kriegserlebnisse auf. 1915 in Frankreich wird er nach wenigen Tagen Dienst im Schützengraben leicht verwundet und kommt ins Lazarett. Dann geht es über Polen nach Russland, nach Galizien und erst 1917 wieder nach Westen. Nach zwei Wochen Urlaub, in denen er anscheinend eine Dienstprüfung als Lehrer in Freiburg machen kann, kommt er dann an die Front nach Frankreich, zeitweise ist er auch bei den Fliegern als Beobachter. Zwischen Grabenkämpfen und Schlachten macht er immer wieder seine Eintragungen. Mehrmals zählt er am Ende des Heftes genau auf, wer gefallen und wer verwundet ist. Im November 1961 fügt er an: „Am 1. Dezember 1918 wurde ich in Mosbach entlassen. Die unvollendeten Einträge zeigen, dass es mich anekelte, die Revolution 1918 zu schildern. “