Signatur (Reg-Nr.)
87-15 (83-15)
Titel
Tagebuch 2010 bis 2011
Umfang (Seiten)
160
Geschlecht
weiblich
Sachgruppe
Tagebuch
Schrift
Latein
Sprache
deutsch
Zeitspanne
2010-08 - 2011-09
Kurzbeschreibung
In 21 Tagebüchern hält die Autorin in grüner Tinte ihren Alltag fest. Die Wahl der Bücher – bis 2007 Hefte im schwarzen Schutzumschlag, ab dann künstlerisch gestaltete Paperblanks – spiegelt ihr wechselvolles Leben. Eine fast 40 Jahre dauernde Ehe ist eine permanente Herausforderung. Der Tod eines Sohnes und der Tod des Ehemanns sind einschneidende Erfahrungen, deren Verarbeitung sie viel Kraft kostet. Ihr zweiter Sohn wird zum wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Auf dem Weg der Neuorientierung helfen ihr ihr starkes Interesse an Kunst und Kultur, ihre grundsätzlich positive Lebenseinstellung und ihre tiefe Sehnsucht nach Ästhetik und Harmonie. Sie ist gern allein und gern in Gesellschaft. Vor allem schätzt sie gute Gespräche. Sie pflegt langjährige intensive Freundschaften. Sie engagiert sich viele Jahre im Deutschen Tagebucharchiv, im Krankenhaus-Helferkreis, in einem Tanzsportclub sowie im Kulturkreis der Stadt. Ihre Steckenpferde sind Nähen, Puzzeln, Konzerte und Ausstellungen besuchen, Lesen, Fußball schauen, Spazieren gehen, Shoppen. Die Autorin betont, dass sie immer bemüht ist, das Positive auch in schwierigen Zeiten zu sehen. Ihre Fähigkeit zur kritischen Selbstreflektion und zur Offenheit für neue Impulse unterstützen sie dabei. Kuraufenthalte und Reisen inspirieren sie. Sie setzt sich eingehend mit Enttäuschungen, dem Alt-Werden, mit Krankheiten, Leiderfahrungen und dem Tod auseinander. Sie will alles so annehmen, wie es ist, und orientiert sich an der Lebensweisheit von Thomas Jefferson: „Ich mag die Träume von der Zukunft lieber als die ganze Geschichte der Vergangenheit.“ Sie bedauert rückblickend, erst so spät mit dem regelmäßigen Tagebuchschreiben angefangen zu haben, denn dies sei für sie mehr als nur eine Therapie gewesen: „Es macht so frei und hält Gedankengänge fest, über die man sich sonst keine Rechenschaft geben würde. Es ist nie zu spät, Erkenntnisse zu überprüfen und das eigene Verhalten darauf einzustellen.“ An anderer Stelle resümiert sie: „Man entwickelt sich, läuft durch so viele Schulen, lässt sich von dem Umfeld beeinflussen, strebt nach Veränderungen, nach Vollkommenheit und bleibt letztlich auf der Strecke. Das ist nicht so negativ gemeint wie es sich jetzt anhört. Es ist einfach eine Erkenntnis, mit der man leben lernt, wenn man sich darauf einstellt.“
Thematische Schlagworte
Alter, Bürgerschaftliches Engagement, Deutschland ab 1990, Finanzen, Gefühlslage, Gesundheit, Kommunikation, Kultur, Mutter-Sohn-Beziehung
Geografische Schlagworte
Emmendingen