1978/79 schreibt die Wohlfahrtspflegerin und Ehefrau des Kommunalpolitikers und Parlamentariers Heinrich Roth (1889–1955) die Lebensgeschichte ihres Mannes, ein Verfolgter des Nazi-Regimes. „Ich hielt es für Verpflichtung, die Geschehnisse und Schicksalsschläge, die durch das christlich-soziale Wirken meines Mannes hervorgerufen wurden, als Schrifttum festzuhalten.“ Der Bürgermeister von Montabaur, führender Repräsentant des politischen Katholizismus der Weimarer Zeit, wird nach der Machtergreifung 1933 seines Amtes enthoben und in „Schutzhaft“ genommen. Der Familienvater arbeitet zunächst als Kerzenvertreter. Detailliert schildert die Autorin Vorkommnisse während der Zeit der Verfolgung und Bedrohung. 1944 wird ihr Mann im Zusammenhang mit dem Stauffenberg-Attentat verhaftet, Monate später für „lagerunfähig“ erklärt und unter Polizeiaufsicht gestellt. Nach Kriegsende wird er von den Amerikanern mit großer Zustimmung der Bevölkerung wieder als Bürgermeister eingesetzt.