Unzählige Briefe an die Eltern dokumentieren das Leben des in einer Kadettenanstalt (Naumburg/Saale) sozialisierten Jungen, dessen militärische Laufbahn zum Titel der sorgfältig edierten Bände führt: „Leben in Uniform“. Der Autor ist Kadett im Kaiserreich; mit 19 Jahren dient er als Schütze im Hundertausend-Mann-Heer der Weimarer Republik. 1938 verpflichtet er sich als Generalstabs-Offizier im Oberkommando des Heeres dem NS-Regime. Nach der Entlassung aus britischer Gefangenschaft 1947 arbeitet er als kaufmännischer Angestellter in verschiedenen Unternehmen. Die bearbeiteten Briefzeugnisse werden ergänzt durch weitere Brief-Bände mit dem Titel: „Amour fou“, die von einer tragischen, überwiegend in Briefen gelebten Liebe zwischen dem Autor und einer Frau erzählen, die 1927 in Berlin beginnt. Dieses Selbstzeugnis birgt achtzig Jahre historisches Geschehen, das im Individuellen aufscheint.