Bis 1953 schreibt der Häftling aus der Strafanstalt Waldheim in der Britischen Zone seiner Ehefrau Briefe, die nicht mehr als 15 Zeilen umfassen dürfen. Danach wird er nach Halle/Saale verlegt und im März 1954 ist er in Torgau/Elbe interniert. Das Paar trennen sechs Jahre Krieg und zehn Jahre Gefangenschaft und Haft. In seinen Briefen bekräftigt der Ehemann regelmäßig seine tiefe Verbundenheit mit seinem „herzallerliebsten Schatz“, beteuert seine große Liebe und sorgt sich um die Gesundheit seiner Frau. Vorgaben für den Paketinhalt, Danksagungen für Zuwendungen, Bitten, Grüße und Nachfragen zu Familienereignissen sind regelmäßig Inhalt der Mitteilungen. Haftgrund und politische Einlassungen bleiben ausgespart, Grund sind die Anordnungen der Zensurbehörde. Den letzten im Dokument vorhandenen Brief schreibt er Weihnachten 1955.