Sein Leben im Internat der LBA (Lehrerbildungsanstalt) Lahr dokumentiert der Schüler über den Zeit-raum von knapp anderthalb Jahren. Mit jugendlicher Unbefangenheit berichtet er über Tagesablauf, Unterricht, Verpflegung, Kinobesuche, Ausflüge sowie Kundgebungen und indoktrinierende Veranstaltungen. Nur in den Ferien kehrt er auf den elterlichen Bauernhof heim und hilft dort bei Feldarbeiten und der Ernte. Durch immer zahlreichere Fliegeralarme, Verknappung der Versorgung und Ausfall des Lehrpersonals wird die Lage zunehmend bedrängender. Über die Invasion der Alliierten berichtet er am 6. Juni 1944: „Voller Spannung und Aufregung wartet nun alles auf die nächsten Meldungen. Wir sind fest überzeugt, dass hier der Feind endlich mal die Kraft der deutschen Abwehr richtig am eigenen Leib zu verspüren bekommt und dass ihm hier eine vernichtende Niederlage beigebracht werden kann.“ Mit dem Schuljahr 1944 enden die Einträge. Die Schule wird im Januar 1945 geschlossen.
