„Siedler in der Ukraine" – Der Autor wurde 1901 in dem deutschsprachigen mennonitischen Kolonistendorf Chortitza (Chortyzja) südlich von Jekaterinoslaw (Dnipro) in der Ukraine geboren. Er spannt in seinen Erinnerungen einen Bogen vom 19. Jahrhundert bis 1914. Im Jahr 1878 begeben sich seine Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits mit ihren Kindern auf einen 2.000 km langen Fußmarsch nach Russland, um Hunger, Armut und Elend bei harter Arbeit als Hilfs- oder Stallknecht und in völliger Abhängigkeit von den Bauern in ihrem Dorf Tiegenhof, Kreis Marienburg (Nowy Dwor Gdanski) zu entgehen. Der Neubeginn in Chortitza ist schwierig und sie ziehen mehrfach in andere Kolonien. Erst in der größeren Kolonie Osterwik beginnen gute Jahre: 1909 baut der Vater eine Schusterwerkstatt auf und die Mutter hält Schweine, Enten und Hühner. Als sie die Nachricht von einem bevorstehenden Krieg Deutschlands gegen Russland erreicht, verkaufen sie alles und ziehen im Juni 1914 zurück nach Tiegenhof.