„Selbstgespräche im Abendschein des Lebens“ – so erklärt der Autor sein Schreiben, das er nach langer Pause in den 1960er Jahren wiederaufnimmt. Das erste der 19 Tagebücher (1913) enthält Notizen zu kulturellen und sportlichen Unternehmungen. Vier Oktavhefte enthalten den Briefwechsel (der sich auch als Tagebuch lesen lässt) des jungen Offiziers mit einem Kriegskameraden im Ersten Weltkrieg, ein Gedankenaustausch über Literatur und Theater. Im Kriegstagebuch (1941) schildert der Wehrmachtsoffizier die Zeit seiner Stationierung in Polen und die Vorbereitung des Angriffs auf Russland. Die unmittelbare Nachkriegszeit unter sowjetischer Besatzung im zerstörten Dresden und sein Familienleben sind Inhalt eines weiteren Tagebuchs. Von 1946 bis 1950 ist der Autor in Sibirien interniert. In den letzten vier Schreibheften befasst sich der von seiner Familie getrenntlebende, schwer Kriegsbeschädigte mit dem politischen Geschehen, blickt zurück (Lagerhaft, Bombardierung Dresdens) und beschäftigt sich gedanklich mit Literatur und Musik.