Die Notizen in seinen Taschenkalendern sind Vorlage für das zwei Jahrzehnte später verfasste „Kriegstagebuch“ des Gymnasiallehrers aus Mittelfranken. Der Parteigenosse und Ortsgruppenleiter schildert seine persönlichen Lebensumstände und die allgemeine Versorgungslage bei Kriegsausbruch. Unter den kriegsbedingten Umständen versucht er den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Er wird zum Volkssturm eingezogen, bei Einmarsch der Amerikaner im April 1945 verhaftet und bis 1946 interniert. Entnazifizierung, Spruchkammerverfahren und die Vergabe von „Persilscheinen“ werden ausführlich thematisiert und kommentiert. Ebenso beschreibt der Autor die Aufenthalte im Gefangenenlager Böhl-Iggelheim, Heilbronn und Hammelburg, die auch Gegenstand der „Lagerbriefe“ sind. Nach einem Entnazifizierungsurteil arbeitet er ab 1948 wieder als Lehrer in Marktbreit.