Der Kinobetreiber aus Eger (Cheb, CZ) dokumentiert in seinem Tagebuch das Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Flucht der Familie aus dem damaligen Sudetenland. Nachrichten vom Kriegsverlauf („Bolschewiken sind bereits in Görlitz“), Fliegeralarm und Wetter sind neben Alltagsverrichtungen und dem Krankheitszustand seiner Frau Inhalt der Aufzeichnungen. Verzweifelt über ihren Tod („der schrecklichste Tag meines Lebens“) umrandet er Todestag und Begräbnis mit schwarzer Tinte. Nach Enteignung seiner Kinobetriebe flieht er mit Tochter und Enkelkindern vor den Übergriffen der tschechischen Bevölkerung und Administration („die Deutschen müssen ab heute gelbe Armbinden tragen”) im Winter 1945/46 nach Altbach/Esslingen (BW). Entkräftet und des Lebens müde stirbt er 1949.