Die Reichstagswahlen am 12. November 1933 kommentiert der Berliner Büroangestellte in dem ersten der beiden Tagebücher: „Hitler und seine Komplizen haben wieder einmal gesiegt und das ganze deutsche Volk entscheidend geschlagen. Der Krieg, der Weltenbrand wird kommen und Millionen werden ihre Wahnsinnstat mit eigenem Blut bezahlen müssen.“ Der Mittzwanziger, der in einer Wohngemeinschaft mit Schwester und Mutter lebt, fühlt sich der Jungdeutschen Bewegung verbunden und beobachtet die politische und gesellschaftliche Entwicklung (Gleichschaltung, Parteienverbot, Olympiade) im Land. Neben der ungeliebten Tätigkeit in einem Rechnungsbüro besucht er das Abendgymnasium, trifft sich mit einer „Bekanntschaft“, mit der er nicht weiter „verkehren“ will, „da sie eine Jüdin zu sein scheint“ und bereitet sich auf das Abitur vor.