Nach dramatischen Umsiedlungs- und Fluchterlebnissen kommt die Familie der Autorin von Galizien (Polen) schließlich im Rheingau an, wo sie als Lehrerin ausgebildet und tätig wird. Zum Zeitpunkt der Geburt des Sohnes lebt die Großfamilie mit 10 Personen in Rüsselsheim. Als großes Geschenk wird dieses Kind empfunden, entsprechend liebevoll ist das Elterntagebuch gestaltet. So werden Fotos, Briefe der Patentante, Zeichnungen, drollige Aussprüche, erste Schreibversuche gesammelt und durch Tagebuchaufzeichnungen über Freud und Leid des Kinderalltags ergänzt. Im April 1960 stellt die Mutter einen Antrag auf vorzeitige Einschulung, da der Geburtstag ihres Sohnes nur zwei Tage nach dem Stichtag liegt und er durch Selbstunterricht Lesen nach der synthetischen Methode gelernt hat. Das größte und schönste Geschenk zum 6. Geburtstag aber ist der Umzug in das neue Haus in der Tannenstraße, das der Großvater für die Familie gebaut hat. Die Aufzeichnungen enden mit dem Satz: „Wir wollen Gott bitten, dass wir mit unserem Kind darin viele glückliche Jahre verbringen dürfen.“