„Ach, es ist schrecklich! Heute hat der Krieg begonnen.“ So lautet der erste Eintrag im Tagebuch der jungen Berlinerin. Sorgenvoll sinniert die knapp 15-Jährige mit ihrer Familie in Berlin-Zehlendorf lebende Schülerin über die kriegspolitische Lage. Die Kriegsfolgen sind sofort spürbar: Lebensmittel gibt es nur noch auf Bezugsschein; Nachbarn und Bekannte werden eingezogen oder melden sich, wie ihr älterer Bruder, freiwillig zur Wehrmacht; die Züge sind überfüllt; nachts herrscht Verdunkelung. Trotz des fortschreitenden Kriegsgeschehens mit Verletzten, Gefangenen und Toten verläuft der Schul- und Familienalltag unbeschwert und ausgefüllt, u. a. mit Lektüre-Erfahrungen, sportlichen Betätigungen wie Tennisspielen und Skikaufen sowie Ausflügen und Reisen. Im November 1941 muss die Familie der Schülerin den „Heldentod“ ihres Bruders verkraften. Nach dem Abitur 1942 arbeitet die Autorin beim Reichsarbeitsdienst als Schulhelferin in Oberschlesien. Ab Mai 1945 fällt es ihr immer schwerer, all das Entsetzliche, Schreckliche und Unfassbare ihrer Nachkriegs-Erlebnisse niederzuschreiben.