Der im Herzogtum Braunschweig geborene Briefautor Friedrich Sch., Sohn einer Bauernfamilie, studiert nach dem Abitur „Tierheilkunde“ in Hannover und Berlin. Als „Roßarzt“ begleitet er im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ein Armeecorps. In den Bettel-Briefen an seine Eltern bittet der Student um finanzielle Zuwendung, frische Wäsche und „die gute Mettwurst“. In den Feldpostbriefen an die Familie schildert er das Kriegsgeschehen, sorgt sich, in Gefangenschaft zu geraten, und hofft auf baldigen Frieden. Die Familienkorrespondenz beinhaltet auch wenige Briefe an und von Freunde(n) und Bekannte(n). Tochter Meta befindet sich in einem „Töchterpensionat“ in Kassel. Der Vater berichtet seiner Tochter Familienneuigkeiten, Nachrichten über das Ortsgeschehen und schickt Geburtstagsgrüße. Schwager Heinrich G. ist als Unteroffizier in Metz/Lothringen stationiert und schreibt an die Familie von mehreren Kriegsschauplätzen in Frankreich. Verpflegung, Quartier, Reglement und Befindlichkeit sind Inhalt der Briefe. Ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung findet sich in einem Brief von 1873 an seine Mutter. 23-jährig stirbt Heinrich. Die Grabrede des Pastors aus Helmstedt, Nachrufe und ein Schulzeugnis ergänzen das Dokument. In der Anlage zu der umfangreichen Familienkorrespondenz befindet sich der Lebenslauf des Pfarrers Karl August G. (1811–1895).