Lederrücken mit Jahreszahl und Exlibris mit Familienwappen sind die äußeren Merkmale der 30 Tagebücher des Preußischen Majors a. D. und Gutsbesitzers aus Berlin. Der studierte Jurist in militärischen Diensten in Frankfurt (Kriegsakademie), Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Toruń (Polen) der über umfangreiche Sprachkenntnisse verfügt, lässt sich nach dem Tod seiner jungen Frau beurlauben. 1908 studiert er an der Landwirtschaftlichen Hochschule Göttingen und kauft, da sehr vermögend, zur Selbstbewirtschaftung ein Rittergut in Thüringen, wo er fortan mit seinen beiden Kindern lebt. Der Kriegsteilnehmer verliert nach dem Ersten Weltkrieg große Teile seines Vermögens in der Inflation. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zieht er nach Königstein/Taunus und erforscht die Familiengeschichte. Hermann S. begeht kurz vor dem Einmarsch der Alliierten im März 1945 Suizid. Die Tagebücher wurden mit spitzer Feder in winziger, gestochener Schrift geschrieben.