Die Tagebücher des Jugendlichen geben Einblick in die bewegte Zeit der 1960er Jahre. Vietnamkrieg, Kalter Krieg und Ostverträge bilden den zeitgeschichtlichen Hintergrund in den Tagebüchern des Schüleraktivisten. Theateraufführungen, Gründung einer Schülerzeitung, Schülerrebellion und Auftritt von Rudi Dutschke 1968 in der Uni werden in den Aufzeichnungen vermerkt. Klassenarbeiten, Zeugnisnoten, erste Liebesbeziehung und die Absicht, den Wehrdienst zu verweigern werden im nüchternen Stenogrammstil notiert. Nach einem Magisterstudium arbeitet Stefan B. zwei Jahre als wissenschaftlicher Angestellter im Bundeskanzleramt, wovon er im 7. Tagebuch berichtet. In weiteren Dokumenten schildert der aktive Gewerkschaftler seine Arbeit als Anstaltsbeirat in der JVA Düsseldorf und blickt zurück auf seine politische und berufliche Karriere als Professor für Politikwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ein Sommertagebuch von 2022 ergänzt seine Lebensbilanz.