Auf der Grundlage früherer Aufzeichnungen erstellt die Autorin in den 50er Jahren den Fluchtbericht ihrer Familie. Am 29. Juli 1944, einem schönen Sommertag, verlässt diese – in Sonntagskleidern und mit leichtem Gepäck – ihre Heimatstadt Lyck (Ostpreußen, jetzt Ełk/Polen) im festen Vertrauen, nach 14 Tagen zurückkehren zu dürfen. Auf der Flucht macht sie bald die Erfahrung, dass eine Familie mit vier Kindern schwer unterzubringen ist und mit primitivsten Verhältnissen und schwerer Arbeit vorlieb nehmen muss. Die unvorstellbaren Demütigungen lassen die Eltern Glauben und Lebensmut verlieren, die Autorin verstummt für Wochen, an die sie keine Erinnerungen hat. Nach dem Krieg findet die Familie schließlich in der Nähe von Hamburg wieder zusammen. Trotz harter Bedingungen und weiter Schulwege kann die Autorin ihre Schulbildung und eine Ausbildung zur Krankenschwester in der Evangelischen Heimatstiftung Alsterdorf abschließen. In diesem Beruf ist sie bis zum Ende ihrer aktiven Berufszeit tätig.