Kurz nach der Geburt seiner ersten Tochter wird der Volksschullehrer aus dem Württembergischen für den Überfall auf Polen zum Kriegsdienst verpflichtet. 1940 kämpft er in Belgien und Ostfrankreich, 1941 ist er beteiligt am Kriegszug gegen die Sowjetunion und erhält die Ostmedaille Winterschlacht im Osten. Weitere Einsatzgebiete sind die baltischen Staaten und die Ukraine. Quartiersorte, zerstörte Städte, Gefangenenzüge sind in unzähligen kleinen Zackenfotos festgehalten, die im Brieftagebuch eingeklebt sind. Daneben hält er in zarten Bleistiftskizzen Landschaften und Dorfansichten fest. Adressiert sind diese in Sütterlin geschriebenen Briefe an seine Frau. Diese erfordern eine Transkription. Seine Aufzeichnungen über die Zeit der Gefangenschaft 1945 in einem von den Amerikanern befehligten Lager in Bayern enthalten neben der Versorgungslage schöngeistige Gedanken zur Lektüre von Goethe und Ernst Jünger. In der Anlage befinden sich Dokumente zur Entnazifizierung (Sühnebescheid über 300 Reichsmark), Fotos und Landkarten mit Truppenbewegungen und Frontverlauf.