Eine der zehn Schreiberinnen eines Zirkularbriefes ist Paula W. aus Zaberfeld/Heilbronn. Ihr Foto fehlt in dem von den Mädchen betitelten Tagebuch für das Briefkränzel „Treu deutsche Mädel“. Nach Hinweisen der Einsender wurde das jüdische Mädchen mit polnischer Staatsangehörigkeit mit ihrer Mutter in das Ghetto Warschau deportiert und 1942 vermutlich in Treblinka ermordet. In ihren Briefen tauschen sich die Mädchen altersentsprechend über Lieblingsbücher, Lieblingsfilme und Filmlieblinge, Berufswünsche und Ferienerlebnisse aus. Die Briefe sind bebildert mit Porträtzeichnungen und Entwürfen für modische Kleidung. Einige der Mädchen unterzeichnen ihre Briefe mit dem Hitlergruß. In einem der Beiträge wird der Nürnberger Parteitag 1934 erwähnt. Die Korrespondenz unterliegt einem strengen Reglement. Dem Brieftagebuch beigelegt sind einige Briefe (1933) von Paula W. und Starfotos, die die Mädchen sammeln und tauschen.