„1933 an Deinem Geburtstag trug ich das schlichte Kleid des Arbeitsmannes, im vergangenen Jahr war ich Examenskandidat in Tübingen und in diesem bedeutsamen Jahr stehe ich im grauen Kleid des Soldaten“, schreibt der Autor im Juli 1940 an seine Mutter. Damit sind die Lebensstationen umrissen, aus denen er Briefe an seine Familie in Danzig schreibt. Von Anfang an ein Befürworter des nationalsozialistischen Regimes wird er als Wehrmachtsarzt an der Ostfront eingesetzt. 1942 heiratet er per Ferntrauung seine Frau Gerda, die ein Kind erwartet. Den im Dezember geborenen Sohn Wolfgang wird er nicht mehr kennenlernen, da er Ende Januar 1943 unter ungeklärten Umständen in der Nähe von Stalingrad fällt. Ein Neffe des Autors hat eine Auswahl der Briefe sorgfältig transkribiert und mit Anmerkungen versehen.