„... will ich jedoch mein von Kind auf vorherrschend ernstes Gepräge tragendes Leben zur Ehre der darin sich findenden Züge göttlicher Barmherzigkeit folgendes Euch, liebe Kinder, niederlegen.“ So schreibt der Autor zu Beginn seiner Erinnerungen. Diese vermitteln einen guten Einblick in die Lebensweise im 19. Jh. in Württemberg. Zwei Schwerpunkte bestimmen den Inhalt: Beruf und Werdegang des Autors sowie der seiner sechs Kinder. Mit 14 Jahren tritt er in Göppingen eine Lehre zum Amtsverwalter an und erhält 1847, nach Zwischenstationen in Maulbronn und Horb, eine Stelle beim Königlichen Oberamt in Stuttgart, wo er 1848/49 die Unruhen erlebt. Als er 1849 eine selbständige Stelle erhält, kann er eine Familie gründen und heiratet 1851 eine Pfarrerstochter, die mit der Familie Mörike verwandt ist. Alle sechs Kinder, auch die Mädchen, wenn sie nicht früh heiraten, stehen nach Ausbildung, bzw. Studium auf eigenen Füßen im Beruf. Aufgrund einer neuen Armen-Gesetzgebung verliert der Autor 1879 seine Stelle als Armenpfleger bei der evangelischen Kirche, erhält aber 1880 eine entsprechende Stelle bei der öffentlichen Armenpflege in Stuttgart. Dort tritt er 1897 in den Ruhestand. In den letzten drei Jahren schreibt er nur noch wenig, meist von Familienereignissen und von Besuchen.