Bei ihrer „öfter tränen- und zornbegleiteten Reise in die Kindheitsjahre“ hält die Autorin die „vielen Ängste, Belastungen und Verluste, aber auch die Freude, die Lebenskraft und die Dankbarkeit, die aus diesen Erfahrungen erwachsen sind“ fest. Der Verlust von Sicherheit und Zugehörigkeit sowie das Gefühl des Fremdseins und Ausgeliefertseins prägen sie. Zu den existentiellen Ängsten in dieser Zeit kommt das Gefühl der Scham und Verzweiflung über die deutschen Verbrechen. Die Bewältigung des Alltags erfordert immense Anstrengungen, Disziplin und Tapferkeit. In ihrer Schlussbetrachtung resümiert sie „Meinen Eltern danke ich, dass sie trotz schlechtester Ausstattung mit Körper- und Nervenkräften wie auch fehlender finanzieller Ressourcen, trotz aller Strapazen und Entbehrungen in zwei Weltkriegen so verlässlich für unser Überleben und Aufwachsen sorgten. Schon allein vor ihrer physischen Leistung – bei ständigem Hunger und bei Eiseskälte im Winter – habe ich größten Respekt, ganz abgesehen von ihrer seelischen Lage in und nach dem Krieg.“