„Ja, das war ein Gefühl, als wir am 1. Tage in der großen Vorhalle saßen und 1¼ Stunden warten mussten, bis sich einer uns annahm.“ Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden möchte der Abiturient, indem er wenigstens für die Zeit seiner Lehre als Industriekaufmann bei den Phoenix Gummiwerken AG in Harburg ein Tagebuch führt. Er kommt seinem Vorsatz mit täglichen Einträgen gewissenhaft nach, berichtet aber nicht nur über seine Ausbildung, sondern ausführlich über „außerdienstliche Interessen“, für die genügend Zeit und Raum bleiben. Die in schöner Handschrift geführten vier Kladden geben Einblick in eine vergnügte, unbeschwerte Jugendzeit mit Aktivitäten wie Sport, kulturellen Ereignissen und fröhlichen Feiern mit Familie und Freunden. Sie sind damit auch ein Zeitbild des gesellschaftlichen Lebens in den 50er Jahren. Nach Abschluss der Lehre beginnt der Autor sein BWL-Studium und wird Handelslehrer in Göttingen und Hamburg.