Eine Sammlung von 66 losen Blättern verschiedener Autoren und Autorinnen erzählt die Geschichte von 140 Menschen – Frauen, Kinder, Ältere, die Männer befinden sich noch in Kriegsgefangenschaft – die am 26. Juni 1945 gemeinsam als evangelische Gemeinde ihre Heimatstadt Tetschen (Decin, Tschechien) verlassen. In der von Pfarrer Präger geführten Gruppe ist das Tagebuch schreiben Pflicht und wird täglich von einer anderen Familie übernommen. So wird deutlich, was es bedeutet, die Heimat zu verlieren und mit der wenigen verbliebenen Habe in unsicheren Zeiten unterwegs zu sein. Die Gruppe ist unter ihrem Pfarrer gut organisiert, aber auch streng reglementiert. Gottesdienste, Andachten, innige Gebete und das gemeinsame Singen von Kirchenliedern lassen kaum Klagen über die Mühsale und Gefahren des Weges zu. Mit dem Erreichen von Harburg im Ries am 30. August enden die Aufzeichnungen. Dort halten sich die Flüchtlinge bis 1949 auf, bevor sie in Steinen/Landkreis Lörrach aufgenommen werden und dort in der Neumattsiedlung eine neue Heimat finden. Zum 70. Jahrestag der Ankunft hat die Kirchengemeinde gemeinsam mit den Konfirmanden und Zeitzeugen einen Gedenkgottesdienst gestaltet.