„Auf den nachfolgenden Seiten habe ich die Lebensgeschichte meines Schwiegervaters aufgeschrieben, so, wie er sie mir erzählte in den Tagen um Weihnachten 1983“. So beginnt Willem Hendrik de B. aus Den Haag die Lebenserzählung des Wolgadeutschen Jacob Sch., der bis 1941 als Soldat in der Roten Armee dient, danach zunächst Kriegsgefangener der Deutschen ist bis er sich der Wehrmacht anschließt und 1945 bis 1948 von den Russen interniert wird. Aus der Tonbandaufzeichnung entsteht die Niederschrift Von der Wolgarepublik nach Deutschland, in der die Herkunftsgeschichte des Erzählers sowie die Lebensbedingungen und die Lebensweise im Dorf Bangert (Saumorje) die ersten Kapitel füllen. Biografische Stationen wie Studium (Landwirtschaft), Berufstätigkeit (Zootechniker) und die Offiziersausbildung schließen sich an. Politische Auseinandersetzungen und das Verhältnis zwischen Russen und Deutschen werden nicht ausgespart. Wie es mit den Wolgadeutschen nach dem Krieg weiterging und über „das neue Leben“ in Westdeutschland, davon erzählen die letzten Kapitel des zeitgeschichtlich interessanten Dokuments.