Die in Berlin geborene Autorin berichtet in fünf Tagebüchern über Unternehmungen mit ihrer Mädchen-Clique ab dem 12. Lebensjahr, zu denen auch Aktivitäten im BDM zählen. Während die Schule mit dem immer wiederkehrenden Vermerk 'Penne' nicht besonders beschrieben wird, beschreibt sie – nach Beendigung des Lyzeums – ausführlich die Anforderungen und Aufgaben während ihrer Ausbildung zur Chemotechnikerin. Zur politischen Lage äußert sie sich nur am Rande. Dafür nimmt die Reflexion ihrer Beziehungen zu ihren Freundinnen, zu Schulkameraden und später zu jungen Männern viel Raum ein. Zudem lernt sie das Theater, klassische Musik, Kunst und Literatur als Zufluchtsorte schätzen. Im sechsten Tagebuch (1945–1946) richtet sich die Verfasserin direkt an ihren seit Sommer 1944 in Russland vermissten Ehemann. Sie beschreibt das schwere Leben im Nachkriegsdeutschland sowie ihren Alltag mit diversen Belastungen und Problemen. Ein Lichtblick ist ihre Arbeit als Schulhelferin. Ihre kritischer werdende Einstellung zum Krieg kommt in entsprechenden Eintragungen zum Ausdruck. Zusätzlich wurde dem DTA ein umfangreicher Briefwechsel des Ehepaares während der Zeit des Russlandfeldzugs und der Zeit der Kriegsgefangenschaft bis 1948 übergeben. Die Dokumente sind in Kurrent verfasst; vgl. auch Sig 4409, 39-42)