Tagebuch 1937-2008 „Die Hindenburg ist explodiert“, lautet einer der ersten Einträge der 13-jährigen Schülerin aus Liegnitz, die das Schreiben liebt und diesem Bedürfnis mehr als 70 Jahre lang nachgeht. Nach der Scheidung der Eltern wächst sie in Frankfurt/M. auf und wird nach dem Abitur zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. 1944 heiratet sie ihren Jugendfreund und arbeitet in den Nachkriegsjahren als „mithelfende Familienangehörige“ in der Anwaltspraxis ihres Mannes und ihres Schwiegervaters. Die Geburt der Kinder, Hausbau, Ankunft der Enkel, Familienturbulenzen, Affären, Krankheit und Tod des Mannes, kurz: das Gesamtrauschen des Lebens findet sich in den zahlreichen Notizbüchern der Autorin, die ihre Aufzeichnungen am 31. Dezember 2008 beendet mit dem Satz: „Ich lebe so gern – aber ich will es nicht bis zu einem bitteren Ende.“