Erinnerungen 1840-1841 Nach dem Abschluss seines Medizinstudiums erhält der Autor von seinem Vater die Erlaubnis zu einer Reise nach Wien, soll diese Stadt doch durch die Errichtung einer neuen Schule der Glanzpunkt der deutschen Medizin werden. Am 19. Januar 1841 verlässt er seine Vaterstadt Stuttgart und kommt mit dem Eilwagen am nächsten Morgen in Ulm an, wo er mit seinen Freunden einen fröhlichen Tag verbringt. Augsburg ist die nächste Station; hier besichtigt er u.a. die Königliche Kanonengießerei. Dann bringt ihn die Eisenbahn in „stark drei Stunden“ nach München. Die Stiglmeiersche Erzgießerei sowie das Hochamt am Sonntag in der Allerheiligen Hofkirche unter Anwesenheit des gesamten Hofstaates finden seine besondere Beachtung. Das gilt auch für das große Krankenhaus, über das er Positives, aber auch Kritisches schreibt. In Salzburg nutzt er die Gelegenheit zu einem Ausflug nach Hallein und ist beeindruckt von den gewaltigen Ausmaßen des dortigen Salzbergwerks. Postpferde und Stellwagen sowie die Eisenbahn mit Pferdekraft bringen ihn nach Linz. Von hier gelangt er mit einem österreichischen Stellwagen in 24 Stunden nach Wien. Am 18. April 1841 fährt der Autor in Stuttgart ab und erreicht nach 25 Stunden Fahrt mit dem Eilwagen Nürnberg, wo das „Bierhaus zur Himmelsleiter“ eine willkommene Stärkung bietet. Ein Ausflug mit der Eisenbahn bringt ihn „blitzschnell“ nach Fürth. Weiter geht es mit Omnibus und Eilwagen über Bamberg, Coburg, Rudolstadt nach Jena. Die Aufenthalte in den Städten werden zu Besichtigungen und zu Kontakten mit Burschenschaftern, vor allem aber zur Geselligkeit in Kneipen genutzt. In Jena besucht er das Klinikum und führt Gespräche mit den leitenden Ärzten. Am 28. April erreicht er spät abends Halle. Vier Monate arbeitet er hier „mit viel Nutzen“ in den beiden großen Kliniken.