Dem ersten der drei Tagebücher des 19jährigen Schülers der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt aus Klotsche/Dresden ist der Ausspruch eines SS-Funktionärs vorangestellt: „Jugend ist da, wo gekämpft wird, nicht da, wo tausend Bedenken jeden Fortschritt hemmen!“ Von der nationalsozialistischen Idee durchdrungen und mit dem Wunsch „Waffenträger der Nation“ zu werden, entscheidet sich Helmut G. früh für die Laufbahn des Berufssoldaten. Sein Begriff von Männlichkeit, seine Ansichten über die Bestimmung der Frau über Nation und Rasse, die er im Tagebuch äußert, entsprechen den offiziellen Verlautbarungen der Nationalsozialisten. Nach dem Polenfeldzug wird der Offizier an die Westfront beordert, wo er 1940 in Paris seinen „schönsten Sommer“ verlebt. Er fällt 1941 mit 22 Jahren in der Schlacht am Njemen (Memel) in Litauen.