Zur moralischen Aufrüstung von Wehrmachtssoldaten werden junge Frauen aufgefordert mit deutschen Frontkämpfern Brieffreundschaften einzugehen. Erwin L. erhält 1944 Briefe von Marianne, Sudetendeutsche wie er. Über 10 Jahre schreibt Erwin L. seiner „lieben Marianne“ Briefe, aus denen sich die Entwicklung der Beziehung ablesen lässt. Zweifel, Ängste, Sehnsucht und der Wunsch, mit ihr, die er nur aus Briefen kennt, eine Familie zu gründen, beschreiben die Gefühlslage des jungen Mannes, der noch im März 1945 an den Sieg glaubt. Die erste Begegnung der beiden 1948 festigt ihren Entschluss zu heiraten, was wegen des Wohnsitzes der Braut in der sowjetisch besetzten Zone zu beinahe unüberwindlichen Schwierigkeiten führt. Die Tochter übergibt dem DTA die berührenden Liebesbekenntnisse ihres Vaters an ihre Mutter und mit diesen das individuelle Selbstzeugnis eines vom Nationalsozialismus geprägten Mannes.