„Es ist und bleibt mein Heiligtum“ schreibt Hugo D. im Oktober 1858 über sein mit 327 eng beschriebenen Seiten gefülltes Tagebuch, dem er aufgrund eines Augenleidens fünf Jahre nicht mehr anvertrauen konnte „was sein Herz bewegte. “ Hugo D. wird als Sohn eines Pfarrers in Neukirchen/Sachsen geboren. Sein Vater schenkt ihm 1844 ein Tagebuch, das er regelmäßig, anfangs in der Sprache eines Jugendlichen des 19. Jahrhunderts, führt. Auf kurze Mitteilungen folgen lange Reflexionen, in denen er sich mit sich selbst und vor allem mit den Menschen und Ereignissen in seiner Umgebung auseinandersetzt. Sein fester Glaube und die Überzeugung, dass Gott alles zum Guten führt, begleiten sein Leben. Nach der Ausbildung zum Drogisten und dem Studium der Pharmazie wandert er 1858 mit seiner Frau nach Joinville/Brasilien aus, wo er 1905 stirbt.