Der umfangreiche Briefwechsel zwischen Inge Z. und ihren Eltern umspannt den Zeitraum 1935 bis 1945 und gibt Auskunft über verschiedene Lebensabschnitte der Hamburgerin. Zu Beginn der 30er Jahre absolviert Inge Z. eine Hauswirtschaftslehre auf einem Landgut in Schleswig-Holstein, wovon sie ihrer Mutter ausführlich berichtet. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung arbeitet sie als Gutsekretärin auf einem Rittergut in Mecklenburg und heiratet alsbald den Dorfschullehrer. Alle diese Ereignisse werden in reger Korrespondenz von den Eltern begleitet. 1944 wird Inge Z. , inzwischen Mutter zweier Kleinkinder, wegen regimefeindlicher Äußerungen denunziert, in Berlin inhaftiert und wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. Die Familienkorrespondenz beleuchtet diesen dramatischen Lebensmoment und beschreibt die Bemühungen der Eltern und Verwandten – mittels eines Gnadengesuchs – die Todesstrafe von Inge Z. abzuwenden. Die Tochter wird im März 1945 zu 12 Jahren Zuchthaus begnadigt und in das KZ Waldheim in Sachsen überführt, aus dem sie nach der Befreiung durch die Rote Armee nach Hamburg aufbricht. In der Anlage befinden sich die Ermutigungsbriefe ihres Mannes sowie der Briefwechsel der Eltern mit dem Rechtsanwalt ihrer Tochter. Gerichtsdokumente und Auszüge aus der Anklageschrift, die 1946 gegen die Denunziantin angestrengt werden, ergänzen die Einsendung.