Zur Konfirmation erhält die in Schlesien geborene Katharina H. ein Tagebuch, das ihr die kommenden Jahre eine Vertraute ersetzt. Das unbeschwerte Leben des Mädchens, das eine Höhere Töchterschule besucht, endet mit dem Tod des Vaters, der die vielköpfige Familie mittellos zurücklässt. Katharina geht 1900 nach London, wo sie als „Gouverness“ arbeitet. Heimweh, Geldsorgen, Liebeskummer und die Nachstellungen eines Hausherrn vertraut sie ihrem Tagebuch an. Die Sorge um ihre Mutter und die Angst, ihren Geliebten zu verlieren, dessen Eltern aus Standesgründen den Segen zur Verlobung verweigern, treiben sie in große Verzweiflung. Aufmunterung erfährt sie durch die Briefe ihres Verlobten, den sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1902 heiratet. Das Tagebuch der jungen Frau belegt die Auswirkungen eines gesellschaftlichen Abstiegs und schildert den Existenzkampf und die Rechtlosigkeit von Frauen zu jener Zeit.