Walter B. , über den keine Geburtsdaten vorliegen, lebt bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Stettin, wo er die örtliche Berufsschule leitet. 1942 wird er einberufen und als Rechnungsführer zum Strafvollzug der Wehrmacht in das Gefängnis Anklam beordert. Die Aufgabe dieser Abteilung ist es, der Front aus dem Straflager "brauchbare Strafsoldaten zuzuführen". Aus Tagebuchblättern und Erinnerungen fertigt der Autor für seine Enkel eine Zusammenfassung der Kriegserlebnisse mit dem Titel "Vortreten, wer nicht vorbestraft ist". In diesen Aufzeichnungen schildert er die Vergehen der sogenannten Strafsoldaten, die wegen Zersetzung, Wachvergehen, Fahnenflucht, Gehorsamsverweigerung oder Desertation in der Strafabteilung an der Ostfront dienen und dort an der Errichtung von Rollbahnen für schwere Waffen arbeiten. Walter B. schildert nüchtern die Lage der jungen Soldaten, die wegen Selbstverstümmelung, Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung von einem Erschießungskommando abgeurteilt werden und beschreibt die Lebensumstände in den Unterkünften. Nach vielen Stationen, darunter auch Lazarettaufenthalte, erlebt er das Kriegsende in Galizien, wo die Strafsoldaten beim Anmarsch der roten Armee von ihren Aufsehern zu freien Soldaten erklärt werden.