"Ich weiß, ich habe eine wunderschöne Jugend. Das Leben ist schön, ich möchte jauchzen vor Glück", schreibt die 18jährige Abiturientin im Sommer 1939, wenige Monate vor Kriegsausbruch in ihr erstes Tagebuch. In drei Diarien erzählt die Tochter eines Landarztes von ihrer beschaulichen Kindheit und Jugend im Südschwarzwald, ihrer Schulzeit, ihren Schwärmereien und Liebschaften, den Reisen und Unternehmungen und ihrem Engagement im Bund Deutscher Mädchen. In ihren Aufzeichnungen finden sich einige wenige politische Einlassungen, so zur Ausstellung "Entartete Kunst", zur "Reichskristallnacht" oder zu "Führers Geburtstag" 1940, den sie in Berlin feiert. Nach Abitur und Reichsarbeitsdienst beginnt sie mit dem Studium der Medizin. Das dritte Tagebuch endet am 7. 1. 1945 mit dem Eintrag: "Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll!" Die Tagebücher zeigen, in welch starkem Maße der private Alltag junger Menschen vom Nationalsozialismus geprägt war.