Sorgfältig bearbeitet sind die Briefe des Generalmajors Wilhelm v. M. an seine Frau Clara aus dem Kriegsjahr 1914, die vom sicheren Glauben an den Sieg durchdrungen sind. Die Briefe aus dem Kriegsjahr 1918 zeigen die Gefühlslage des Soldaten, schwankend zwischen Hoffnung und Resignation. Aus Meiningen schreibt der Garnisonsälteste v. M. am 18. 1. 1919: "Meine Lage hier ist ganz unsicher, man tanzt auf einem Seil, der Abgrund wird gebildet durch den Arbeiter- und Soldatenrat, der sich immer weiter nach Spartacus hin entwickelt". Der politische Zusammenbruch und die Sorge um die Existenz der Familie, die um ihren Gutsbesitz fürchtet, sind Inhalt der Briefe im Revolutionsjahr 1919, die mit ihren detaillierten Schilderungen der Ereignisse als interessantes Zeitdokument gelesen werden können.