Im Mai 1945 beschließt der 22-jährige ostpreußische Soldat (1912-1990) die Flucht aus russischer Kriegsgefangenschaft. Sein Fluchtversuch scheitert. Er wird von Milizsoldaten aufgegriffen und in das Lager Mitau/Kurland verfrachtet. Bei einem Arbeitseinsatz im Torfmoor unternimmt er den zweiten Fluchtversuch. Er wird eingefangen und zum Schieferbrechen ins Bergwerk Kukrus verbracht. Von dort aus gelingt ihm im November 1945 die abenteuerliche Flucht über Reval (heute: Tallinn) und Riga nach Tilsit, die er ohne die Unterstützung von Menschen aus der lettischen und estländischen Bevölkerung, die sich als deutschfreundlich und deutschsprachig erweisen, nicht hätte bewerkstelligen können. Abermals wird er aufgegriffen und wieder gelingt ihm die Flucht. Im Frühjahr 1946 findet diese Odyssee in Bad Hersfeld ein Ende. Sein Tagebuch ist abgetippt und die 120 Seiten liegen in gebundener Form vor.