„Wohin wird uns das Schicksal schleudern, uns ist oft so bang …“ Die Autorin (1870-1941) und der Autor (1863-1945), Mitglieder einer alteingesessenen Breisacher Familie, haben sich in der Zeit der härtesten antisemitischen Verfolgung und während der Deportation nach Gurs über 110 Briefe und Postkarten verständigt. Der Briefwechsel wird von ihrem Sohn (geb. 1911), dem Empfänger in den USA, aufbewahrt. Nach dessen Tod 2005 findet sein Sohn Hilfe für die Transkription und genealogische Einordnung im Freundeskreis „Ehemalige Synagoge Sulzburg“, im „Blauen Haus“ in Breisach und bei einem amerikanischen Germanisten, der die Briefe ins Englische übersetzt. Das Besondere an diesem Briefwechsel ist, dass er die Verfolgung von innen, d. h. aus dem Erleben der Verfolgten miterfahren und miterleben lässt. Die Originale der Briefe hat er der Universitätsbibliothek Michigan übergeben. Im Tagebucharchiv befinden sich Kopien, und eine Abschrift der Transkription.