Vermutlich an die Enkelin richten sich die Schilderungen der 1923 in Stuttgart geborenen Autorin, die nach ihrem Dolmetscherexamen 1944 zum Sicherheitsdienst nach Paris beordert wird, wo sie englischsprachige Radiosender abhört und verschlüsselte Informationen dechiffriert. Zwischen Rechtfertigungszwang und Erklärungsnot bewegen sich die Ausführungen der Autorin, die als Augenzeugin einen Gefangenentransport in das KZ Natzweiler-Struthof begleitet, die Bombardierung Dresdens aus der Ferne erlebt, Theresienstadts ansichtig und als Mitarbeiterin der Gestapo Ohrenzeugin scharfer Verhöre wird. In der Anlage befinden sich die Briefe der jungen Frau, die sie 1944 aus Frankreich an ihre Familie schreibt.