In den Briefen des jungen Soldaten (1898-1918), Sohn eines Theologen der Bethel-Mission, der sich 1916 mit 18 Jahren freiwillig zum Kriegsdienst meldet, erfahren Eltern und Geschwister Kurioses und Alltägliches über den Dienst in der Potsdamer Kaserne des 1. Garderegiments zu Fuß. Rituale wie „Stiefelkneten“ oder den Besuch einer „Heldengreifkommission“ schildert er ebenso anschaulich, wie die Begegnung mit Kaiser Wilhelm II. anlässlich eines Truppenbesuches. Zur Feier von dessen Geburtstag wird dem, wegen seines vorbildlichen Einsatzes zum Unteroffizier beförderten Soldaten, das Eiserne Kreuz verliehen, wenige Wochen bevor er, wie schon zwei Jahre zuvor sein Bruder, in Frankreich bei der Marne-Offensive fällt. Im letzten Brief an seine Mutter beantwortet er ihre Sorge um sein Leben mit dem Satz: „Gott wird uns die rechte Hand stärken und zu uns sprechen: Fürchte Dich nicht!“